Traditionen und Religionen

Insel der Götter – so lautet der Zweitname von Bali. Hier vermischt sich auf gekonnte Weise Moderne mit Tradition.

Etwa neunzig Prozent der Bevölkerung auf Bali lebt nach der hinduistischen Religion, beziehungsweise Lebensphilosophie. Die Kultur, die aus Tänzen, Musik, Schattenpuppenspielen und Handwerkskunst besteht, wird auf Bali sehr gepflegt. Feste und Rituale spielen eine große Rolle im täglichen Leben. Aufgrund des rituellen Lebens sollten Touristen in ihrem Urlaub auf Bali gewisse Verhaltensregeln einhalten und somit die Sitten und Gebräuche respektieren.

Bali Pura Besakih

Bali Pura Besakih

Religion auf Bali
Der Bali Hinduismus ist sehr facettenreich und mit keinem einheitlichen Konzept verbunden. Die Lebensart nach dieser Philosophie ist sogar von Gebiet zu Gebiet verschieden. Die offizielle Bezeichnung für den Bali Hinduismus lautet Hindu Dharma oder Agama Hindu und ist aus unterschiedlichen Elementen zusammengesetzt. Das älteste Element ist der altmalaiische Animismus. Das religiöse Leben auf Bali hängt größtenteils mit Tri Hita Karana zusammen. Das ist eine Lebensphilosophie, die ihre Anhänger in Harmonie mit der Natur, den Mitmenschen und mit dem Allmächtigen leben lassen.

Die Religion auf Bali geht davon aus, dass das sichtbare Materielle immer von einer geistigen und unsichtbaren Welt begleitet ist. Dieses Unsichtbare wird der Reisende in seinem Urlaub auf Bali überall in Form von Symbolen wiederfinden. Die Ahnen werden im balinesischen Hinduismus sehr verehrt, denn diese beeinflussen das Schicksal – so der Glaube. Um die zahlreichen Götter milde zu stimmen, werden ihnen Opfer geboten. Dazu dienen die vielen Tempel und Schreine auf Bali. Mit den Opfergaben wird beispielsweise um eine gute Ernte oder gutes Wetter gebittet.

Der Gott beim Bali Hinduismus ist ein höchstes Wesen, der über dem Universum waltet. Der Allmächtige wird Sanghyang Widhi genannt und ist in Allem oder anders gesagt: Alles ist Gott. Dieser Gott wird allerdings nicht als eine Gottheit angesehen, sondern er ist der Verbund von allen göttlichen Kräften. Somit wird deutlich, warum Bali als Insel der Götter bezeichnet wird. Zum Beispiel wird die Reisgöttin Dewi Sri verehrt und ihr gibt man als Opfergabe von seinem Essen ab.

Für Europäer ist es schwierig, diese komplexe Religion zu verstehen. Ein balinesischer Hinduist wird nicht zu einer festgelegten Zeit beten, wie das beispielsweise im Christentum der Fall ist. Der Bali Hinduismus ist vielmehr eine Lebensphilosophie, sodass im Einklang mit der Natur und dem Kosmos gelebt wird.

Es gibt auf der Insel auch andere Religionen, wie den Islam, den Buddhismus und das Christentum.

Verhaltensregeln
Damit der Reisende in seinem Urlaub auf Bali nicht unangenehm auffällt, gibt es einige Hinweise zum Verhalten. Grundsätzlich sind die Balinesen sehr freundliche Menschen, die Touristen auch gerne zum Smalltalk einladen. Darauf sollte der Urlauber eingehen und mitmachen. Auch wird sich auf der Insel generell gegrüßt, egal ob man sich kennt oder nicht. In allen asiatischen Ländern ist das öffentliche Zeigen von Emotionen ein Tabu. Auf Bali sollte also stets mit einem freundlichen Lächeln reagiert werden. Menschen, die vor Wut brüllen, verlieren das Gesicht und werden von den Einheimischen nicht mehr respektiert. Ebenso dürfen keine Intimitäten in der Öffentlichkeit stattfinden. Sieht man Menschen, auch gleichgeschlechtliche, die Hand in Hand gehen, ist das als Freundschaftszeichen zu werten.

Die linke Hand wird als unrein angesehen. Deshalb wird zum Nehmen und Geben immer die rechte Hand genommen. Die Balinesen sehen es gar nicht gerne, wenn man ihre Köpfe oder die der Kinder berührt. Unhöflich ist es, neben einem sitzenden Menschen zu stehen oder vorbeizugehen. Lässt es sich nicht vermeiden, so wird sich mit einem Lächeln und einem Kopfnicken entschuldigt.

Kleidung
Im Urlaub auf Bali wird aufgrund des Klimas luftige und leichte Kleidung bevorzugt. Dabei wird in den Ferienregionen ein legerer Kleidungsstil akzeptiert, während sich außerhalb dieser Urlaubsgebiete aus Höflichkeit gegenüber den Einheimischen eher konservativ gekleidet werden sollte. Ein zu freizügiger Kleidungsstil verärgert die Balinesen.

An den Stränden ist in der Regel „oben ohne“ verboten. Wer dies missachtet, muss mit hohen Strafen rechnen. Bewegt man sich außerhalb des Strandes, sollte zumindest ein T-Shirt über die Badekleidung gezogen werden.

Umgangsregeln in Tempeln
In vielen Tempeln wird das Tragen eines Sarongs vorgeschrieben. Dieser Rock, der aus einer Stoffbahn genäht wird, kann entweder auf einem Markt gekauft oder in den Tempelanlagen ausgeliehen werden. Diese Sarongs werden von Frauen und Männern getragen. Ist kein Sarong vorgeschrieben empfiehlt es sich, lange Kleidung anzuziehen. Im Trauerzustand, mit offenen Wunden oder während der Menstruation dürfen Tempel nicht betreten werden. Für das Filmen oder Fotografieren wird meistens eine geringe Gebühr verlangt. In die Tempel darf kein Essen mitgenommen werden und möchte man einen Innenhof betreten, wird der Tempelwächter um Erlaubnis gefragt.

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